LED-Begrenzungsleuchten

Ich habe unsere oberen Begrenzungsleuchten gegen LED-Versionen getauscht, weil die kleinen Sofittenlampen öfter durchbrennen und nicht besonders gut sichtbar sind. Leider ist die von Knaus verbaute Leuchte (Hella Typ 2XS 008) ein bisschen speziell. Die Befestigungslöcher sind 68 mm untereinander, aber auch 19 mm seitlich versetzt. Meine Motivation, neue Löcher ins Womo zu bohren, ist recht begrenzt. Es gibt aber von Hella eine LED-Leuchte Typ 2XS 205, die das identische Befestigungsmuster hat. Meine Hoffnung war, dass sich diese recht einfach austauschen lässt, ohne am Womo selbst etwas ändern zu müssen. Der zweite Teil dieser Hoffung hat sich erfüllt, der erste leider überhaupt nicht. Wie es trotzdem geht, habe ich zur Abschreckung hier beschrieben.

Die Kontur der LED-Leuchte ist ein bisschen anders, aber das ist nicht das Problem. Die neuen Leuchten werden ganz anders angeschlossen: statt der fummeligen Flachstecker, die im inneren der alten Leuchten aufgesteckt wurden, gibt es eine grosse Steckbuchse, die durch ein grosses Loch von innen angesteckt wird. Passende Stecker kann man kaufen, aber das Loch hab ich nicht und das soll - wie erwähnt - auch so bleiben. Folglich müssen die Leuchten umgebaut und Abstandhalter montiert werden.

Schwer ist der Umbau nicht, aber nervig. Der Kragen der Buchse muss ab, dann habe ich die Pins gekürzt, kurze Kabel angelötet, umgebogen und isoliert. Wenn man die Kabelenden abisoliert und Aderendhülsen flachdrückt, passen die schön stramm in die originalen Kabelschuhe am Womo. Weiterhin werden zwei Abstandhalter benötigt, die ich aus 6 mm-Gummiplatte nach der Form der Leuchte geschnitten habe. Muss nicht sehr schön sein, man sieht höchstens die Kanten.

Die Montage am Womo ist dafür dann recht einfach: alte Leuchte öffnen, zwei Kabel abziehen, und die zwei Schrauben raus. Seitenwand gründlich reinigen mit Alkohol, Fensterreiniger oder ähnlichem. Dann die Basis der neuen Leuchte mit dem Abstandshalter darunter mit den originalen Schrauben befestigen, und darauf achten, dass das Kabel schön in der Mitte rauskommt. Wenn die Leuchte nicht sauber anliegt, muss evtl. noch ein bisschen Gummi weggeschnitzt werden. Die Kabelschuhe werden dann an die kurzen Kabel aufgesteckt. Die Polung ist egal, ordentliche Isolierung (Schrumpfschlauch) ist wichtig. Vor dem Einklicken der Leuchte in die Basis empfiehlt sich ein Funktionstest, da die Leuchten stramm sitzen und die Demontage schwierig sein dürfte.

Auf den Bildern sieht man schon, dass die LED-Leuchte deutlich heller strahlt - was aber in diesem Fall auch daran liegt, dass die alte Leuchte beim Foto nicht eingeschaltet war. Ich wollte halt unbedingt das Bild mit der hübschen Spinne nehmen.

Ein kurzer Ausflug auf die rechtliche Seite: Leuchten (das ist das ganze Ding inclusive dem Lämpchen drinnen) müssen zugelassen sein, dann können sie problemlos getauscht werden. Die Zulassungsnummer ist sichtbar auf dem Glas. Sie müssen natürlich funktionieren und auf beiden Seiten gleich hell leuchten, also in der Regel paarweise getauscht werden. Ausserdem ist das Leuchtmittel (= Lämpchen drinnen) Teil der Zulassung; bei klassischen Leuchten ist das eine Halogenlampe bestimmter Wattzahl. Als Faustregel gilt daher: der Ersatz ganzer Leuchten durch zugelassene LED-Leuchten ist problemlos, der Austausch von Halogenbirnen durch LED-Lampen ist hingegen nicht legal und wird es wohl auch nie sein. Natürlich gilt das nur für die Fahrzeugbeleuchtung, im Innenraum kann (und sollte) man alles nach Belieben gegen LED tauschen.

Eigentlich wollte ich, inspiriert durch diesen Artikel, die Rückleuchten unseres Womos auf LED umrüsten. Dort sind exotische Jokon-Teile verbaut, die aber recht gängige 95 mm-Leuchten beinhalten. Diese bekommt man einzeln als Ersatz und auch in LED-Ausführung. Leider sind die Leuchten nicht ohne weiteres zu öffnen, sodass ich dieses Projekt erst einmal vertagt habe. Tauschen wollte ich zunächst die kombinierten Brems/Rücklichter. Die bisherigen Leuchten nutzen 5W/12W-Zweifadenlampen, eine gruselige Technik, die kurz nach der Entdeckung der Halogene aufgekommen sein muss. Weil das Rücklicht häufig und länger brennt, gehen die Halogenlampen irgendwann kaputt, was man aber als Fahrer nicht mitbekommt. Mit zwei toten Glühwürmchen im Heck ist das Womo bei Dunkelheit kaum noch sichtbar, und der Anbau weiterer Rückleuchten oder Konturmarkierungen ist nicht erlaubt. Die Hauptgründe für den Tausch sind also Sichtbarkeit und Betriebssicherheit, genau wie bei dem beschriebenen Umbau der Begrenzungsleuchten. Strom sparen sie zwar auch, aber selbst wenn ich für die Dieselverstromung einen Euro pro Kilowattstunde veranschlage, komme ich nur auf einen knappen Cent Einsparung pro Stunde Fahrzeit. Es dauert also ein wenig, bis sich der Preis der Leuchte wieder reinspart. Dafür wird die Batterie etwas weniger belastet, wenn man mit Stand- oder Parklicht parkt. Die Blinker würde ich bei der Gelegenheit ebenfalls tauschen, obwohl man hier wenigstens die defekte Leuchte als Fahrer über die höhere Blinkfrequenz mitbekommt. Aufgrund dieser Technik muss man bei einem Austausch der Leuchte den Stromverbrauch von Halogen durch einen Lastwiderstand simulieren, was Aufwand und Preis steigert. Die bessere Sichtbarkeit wäre es mir aber wert.

Rückfahrscheinwerfer und Nebelscheinwerfer würde ich übrigens nicht tauschen, weil Halogenlampen 90% der Energie in Form von Wärme verschwenden. Das sorgt für eine schöne Infrarot-Ausleuchtung hinter dem Womo. Menschen können zwar Infrarotlicht nicht sehen, Rückfahrkameras aber schon. Und Nebelschlussleuchten werden sowieso nie genutzt, höchstens missbraucht. Sinnvoll können Nebelschlussleuchten als Zusatz-Rückfahrscheinwerfer missbraucht werden, wobei dann das eben gesagte wieder gilt.

Titelbild: Mondaufgang (ich weiss wo, sag's aber nicht)