Die 10 beliebtesten Womo-Fehler

Ich dachte, der geht noch ...

Die meisten Seiten bei mobildomizil.de laden zum Nachmachen ein. Diese nicht unbedingt, wobei auch in diesem Fall der Lerneffekt am höchsten ist.

1. Womo zu klein

Der alte VW-Bus sieht so schnuffelig aus, und innen so gemütlich. Da werden schon alle reinpassen, und der Hund auch irgendwie. Und für die Nacht umbauen ist ja nicht so schwer. Dumm nur, dass auch das Gepäck irgendwo hin muss, und wenn dann etwas ganz unvorhergesehenes passiert, z.B. Regenwetter, dann ist es schnell vorbei mit der Gemütlichkeit. Vor allem, wenn das Gepäck auf dem Dachgepäckträger einsumpft.

2. Womo zu gross

Schicke Wohnlandschaften und getrennte Schlafzimmer für zwei sind für manche selbstverständlich, Pool und Saunalandschaft dann Luxus. Was man aber recht problemlos über amerikanische Highways bekommt, kann auf schmalen Küstenstrassen schnell zu bleibenden Urlaubserinnerungen führen - meistens der weniger angenehmen Art.

3. Zwei linke Hände haben

Das Womo ist fast neu, hat einen fünf- bis sechsstelligen Betrag gekostet und ist von einer renommierten Marke. Was soll da kaputtgehen? Die Antwort: im Aufbau fast alles. Der kleinen Serien wegen, die auch den Preis mitbedingen, und aufgrund des Leichtbaus ist das meiste in der Mobilie weniger robust als in der Immobilie gewöhnt. Wer jedes Mal zum Händler muss, wenn etwas wackelt oder abfällt, der wird wenig Freude haben. Der zuverlässigste Teil ist die Basis, hier kann man von den Entwicklungen der Grossserie und langen Wartungsintervallen profitieren. Aber auch hier sollte man den technischen Zustand, Luftdruck und Alter der Reifen kennen oder beurteilen können.

4. Unvorbereitet sein

Natürlich ist es auch ein Reiz des Womos, mal spontan abzufahren und Neues zu entdecken. Das ist aber kein Grund, völlig blauäugig zu sein. Hier die Top 10 in der Top 10 - Fragen, die man nie hören möchte:

  1. Hast du nicht das Kind (die Oma, den Hund, das Geld) eingepackt?
  2. Haben wir eigentlich einen Feuerlöscher? (Ein Reserverad, eine Vollkasko ...)
  3. War das jetzt echt nicht hoch genug für das Womo?
  4. Was war denn das für ein Geräusch?
  5. Kann hier wirklich niemand Geld wechseln?
  6. Warum kontrollieren die eigentlich um die Zeit?
  7. Und wir haben wirklich keine andere Kredit-(EC-, Land-)karte?
  8. Haben die hier echt andere Strom-(Gasflaschen-, LPG-)Anschlüsse?
  9. Verstehn die hier kein Deutsch?
  10. Warum stand davon nix auf dieser Mobildomizil-Seite?

5. Alles rein

Es gibt ja so vieles, was man brauchen könnte, und unterwegs kann man bestimmt mal aufräumen. Leider hat man aber nur von den Dingen etwas, die man auch findet. Sinnvoller ist es, sich erstens ein Ordnungssystem zu überlegen, zweitens das einzupacken, was man auch wirklich braucht, und sich dann drittens bei den Dingen, die man eventuell brauchen könnte, zu fragen, ob man sie dann auch improvisieren oder unterwegs besorgen kann.

6. Schnell fahren

Endlich Urlaub, da will man ankommen. Dabei geht doch eigentlich beim Womo der Urlaub schon los, wenn man losfährt - und wenn man nicht ankommt, dann ist man trotzdem irgendwie zu Hause. Bei hohen Geschwindigkeiten steigen Spritverbrauch und Verschleiss überproportional zur Zeitersparnis, daher sollte man dem Zeitplan entsprechend gleichmässig fahren.

7. Nicht dumpen

Trotz der Gelegenheit, weil die Cassette erst zu einem Viertel voll ist. Wem das Dumpen zuwider ist, dem bleibt als einzige Option, die Toilette nicht zu benutzen. Ansonsten gilt: jede Gelegenheit wahrnehmen - man weiss nie, wann die nächste kommt.

8. Checklisten nicht nutzen

Dass sich die Stromversorgung von selbst aussteckt, wenn man sie beim Losfahren drin lässt, durfte ich bei Stellplatznachbarn beobachten; die Lautstärke einer ausgefahrenen Trittstufe an der Begrenzungsmauer habe ich selbst mal getestet. Vermeidbar wäre beides gewesen.

9. Alles auf eine Karte setzen

Beim Bezahlen, habe ich gedacht, wobei der Einsatz des Womos beim Pokern auch keine gute Idee ist. Wenn man unterwegs ist, ist auf keine Karte wirklich Verlass. Daher immer auch Bargeld dabeihaben, welches aber auch nicht mehr überall akzeptiert wird. Eine Handvoll Kleingeld ist auch nie verkehrt, da an vielen Park- und Stellplätzen Automaten stehen. Sollte halt möglichst in der Landeswährung sein.

10. Alles glauben, was im Internet steht

Das gilt auch für diese Seite, ausser diesem Punkt. Wer es nicht glaubt, kann im Netz nach 'Geheimtipps' suchen - man wird was finden. Besonders verdächtig sind Seiten mit Bauerfänger-Titeln wie "Die 10 wichtigsten/ dümmsten/ lustigsten Irgendwas". Aber auch die Stellplatz-App wie auch das Navi-Display können schwindeln. Deshalb gehört auf jede Packliste immer das eigene Hirn, welches nie vergessen werden und regelmässig auf korrekte Funktion geprüft werden sollte.

Titelbild: Glück gehabt - ist bei 100 km/h auf der A5 bei Karlsruhe passiert