Sonnensegel

Manchmal ist es nett, die Markise nach vorn verlängern zu können, vor allem bei tiefem Sonnenstand. Diese hat dafür in der Kante eine Kederleiste, und man kann sich für überraschend viel Geld ein Sonnensegel zum Einziehen kaufen. Die selbst gestaltete Alternative macht zwar ein wenig Arbeit, ist aber dafür individuell gestaltet und kostet nur etwa 50 Euro. Das Ergebnis ist haltbar und leicht, benötigt aber ein wenig Platz.

Das Segel besteht aus bedrucktem 300er Mesh-Gewebe in der gewünschten Grösse, Zeltkeder in der gewünschten Länge und eine Befestigungsidee für die unteren Ecken, z.B. Ösen. Den Zeltkeder gibt es mit "Fahne", das ist ein Streifen Gewebe, den man an die lange Seite annähen kann. 

Die ersten Schritte sind die Auswahl der Grösse und des Motivs. Normalerweise macht man das Segel so breit wie die Markise, bzw. minimal kürzer, sodass es zwischen die Stützen passt.

Das Mesh-Gewebe kann man bei Firmen für Werbemittel bestellen, der grösste Aufwand dabei ist das Erstellen einer druckfähigen pdf-Datei. Ich bestelle gern bei flyeralarm in Berlin (siehe Links).

Eine druckfähige Datei kann man mit Bordmitteln erzeugen, wenn man das Office-Paket von Microsoft hat. Dort ist ein Programm namens Publisher dabei, welches nicht viel taugt, aber wenigstens grossformatige pdf-Dateien erzeugen kann. Das geht wie folgt: gleich auf der Startseite, auf der man Vorlagen auswählen oder herunterladen kann, gibt es eine Option für benutzerdefinierte Formate. Diese heisst z.B. "Weitere Formate für leere Seiten", und dort kann man unter "Benutzerdefiniert", "Neues Seitenformat" eine neue Vorlage erstellen. Wichtig ist, dass Seitenformat und Papierformat übereinstimmen, was nachträglich schwer einzustellen ist. Die Grösse des Formats richtet sich nach der benötigten Druckdatei, nicht nach der Bannergrösse. Bei flyeralarm ist üblicherweise ein Zentimeter Beschnittzuschlag dabei; für ein Banner 4x1m muss daher die Datei in 402x102 cm erstellt werden. Genaue Auskunft gibt das Datenblatt der Druckfirma, welches man sich im Vorfeld herunterladen sollte. Die neu erstellte Formatvorlage kann man dann in Publisher nach Herzenslust gestalten, wobei man nur Formen, Hintergründe und Schriften verwenden sollte (Vektorgrafiken). Möchte man Fotos oder andere Pixelgrafiken verwenden, wird die Datei sehr gross, und die Kombination mit anderen Grafikelementen kann problematisch sein. In diesem Fall würde ich das Foto im Bildbearbeitungsprogramm fix und fertig bearbeiten, also z.B. Schrift dort einfügen, und das fertige Bild nur noch in Publisher übernehmen. Das Foto sollte sehr hoch aufgelöst sein, zusammengesetzte Panoramen sind gut geeignet. Wenn ein Teil übersteht, weil das Format nicht auf die Vorlage passt, ist das unproblematisch; dieser Teil wird dann natürlich nicht auf dem Banner erscheinen. 

Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, kann man die Druckdatei erzeugen: Datei > Exportieren > PDF/XPS-Dokument erstellen. Hier sollte man noch einmal durch die Optionen gehen, hohe Druckqualität wählen, Kompatibilität (z.B. PDF/A) maximieren und (je nach Druckereivorgaben) die Zuschnittsmarken abwählen. Das Ergebnis erzeugt ein druckfähiges pdf, welches die technische Prüfung bestehen sollte. Die Farben können leicht abweichen, weil der Publisher im RGB-Farbraum arbeitet, während alle Drucker jetzt und in Zukunft in CMYK drucken. 

Titelbild: Amorbach