Rezept

Wenn im Winter das Womo nur herumsteht und sich Langeweile breit macht, ist es an der Zeit, es nachzubacken. 

Zutaten für ein Womo bis 3,5 to zGG

Für den Teig:

  • 500g Roggenmehl
  • 300g Dinkelmehl
  • 400g brauner Rohrzucker
  • 12 EL Honig
  • 4 Eier
  • 90g Butter
  • 2 TL Natron
  • 20g Lebkuchengewürz
  • je ein TL Zimt und/oder Nelkenpulver, nach Geschmack
  • eine abgeriebene Zitronenschale
  • 20g Kakaopulver

Zum Dekorieren:

  • 100g Schokolade oder Kuvertüre
  • Zuckerguss
  • 1 Packung Oreo oder vergleichbarer Reifenkeks
  • Backoblaten, rund und/oder in Blättern
  • Lebensmittelfarbe
  • Mikado-Stäbchen
  • weiterer Zierrat nach Wunsch und Plan

Zubereitung

Den Honig mit dem Zucker auf dem Herd leicht erwärmen. Die trockenen Teig-Zutaten vermischen und dann mit dem warmen gesüssten Honig, der Butter und den Eiern gründlich verkneten. Wer traditionelle Rezepte mag, kann noch Glibbersachen (Orangeat, Citronat, Rosinen) reinkneten. Bei uns würde das jedoch dazu führen, dass das dann keiner mehr mag. Das jeweilige Ergebnis - ein fester, brauner Teig - sollte über Nacht ruhen. 

Der gut ausgeruhte Teig wird dann noch einmal durchgeknetet und etwa einen Zentimeter dick ausgerollt. Die Einzelteile des Womos werden ausgeschnitten. Es ist einfacher, die Ausschnitte für Fenster und dergleichen schon im Teigzustand zu machen, wobei hohe Präzision nicht weiterhilft - der Teig geht noch auf. Dementsprechend sollte ein wenig Platz zwischen den Teilen auf dem Backblech vorhanden sein. Die abgeschnittenen Teigteile werden natürlich - wie beim Backen üblich - erneut verknetet und ausgerollt. Ob das bei richtigen Womos auch so gemacht wird, weiss ich nicht. Ein Schnittmuster könnte ich auf Anfrage rausrücken, aber ich gehe davon aus, dass das keiner will. Ihr wollt ja euer Womo nachbauen und nicht unseres. Die Teile werden dann im vorgeheizten Ofen bei 170 °C Umluft für ca. 15 Minuten gebacken und müssen anschliessend vollständig auskühlen. Eine längere Liegezeit nach dem Backen ist der Stabilität durchaus zuträglich. 

Fotos von der Bauphase sind ein bisschen schwierig, weil man bemüht ist, die Sauerei zu beschönigen.

Zusammenbau

Neben der Planung ist dies die spannendste Phase, weil sich alle Stakeholder mit ihren Ideen einbringen können. Die Schokolade oder Kuvertüre wird auf dem Wasserbad erwärmt und als Klebstoff verwendet. Zum Fixieren kommen Zahnstocher, Schaschlikspiesse oder ähnliches zum Einsatz, die man nach dem vollständigen Aushärten der Schokolade wieder herauszieht. Theoretisch kann man auch mit Zuckerguss kleben, aber davon würde ich absehen. Im Gegensatz zum klassischen Lebkuchenhaus ist ein Womo statisch sehr heikel, und die Schokolade hält schneller und besser. Beim Verzieren sind dann der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Bewährt hat sich hier Zuckerguss, ggfs. mit Lebensmittelfarbe, zum Bemalen. Weiterhin Backoblaten für die Fenster und Dachluken, vor allem bei Innenbeleuchtung (kleine Batterie-Lichterkette). Mikadostäbchen sind einfache Teigstangen mit Schokoüberzug, die geschmacklich besser zum Lebkuchen passen als Salzstangen. Man kann den Lebkuchen mit einem 4mm-Holzbohrer anbohren und Mikadostäbchen mit warmer Schokolade einkleben. Dadurch lassen sich auskragende Konstruktionen wie Rückspiegel, Fahrradträger oder auch Markisen bauen. Weiteres Zubehör lässt sich aus Marzipan formen, oder man findet passende Modellbausätze im Süssigkeitenregal. So steht unser Womo auf originalen Oreo-Felgen.

Ergebnis

Die ästhetische Seite des Modells soll jetzt nicht übermässig diskutiert werden. Es sieht ein bisschen nach Cheech & Chong aus, und durch die Veröffentlichung hier droht jetzt auch ein Schreiben der Rechtsabteilung von Renault, welches uns auffordert, sofort das Markenlogo da rauszuessen. Das Ergebnis ist aber auf jeden Fall individuell, und wenn man nicht die Nerven verloren und zur Heissklebepistole gegriffen hat, zu 100% essbar und hoffentlich wohlschmeckend.

Guten Appetit!

Titelbild: Gartentisch (das Licht und so)